Wohin es geht? Ey, frag mich bitte was leichteres
denn zur Zeit ist das einzige, was ich weiß, man ich weiß es nicht
und ich weiß, dass das eigentlich keineswegs ein Problem ist
aber der Scheiß lässt mich einfach manchmal Gegebenes nicht sehen
stets unterwegs auf dem schmalen Grad im Wendekreis des Krebses
stirbt die Hoffnung zuletzt und doch letztendlich als nächstes
gefangen in Paradoxien basierend auf ambivalenten
Gedankensträngen vom Verstand zu eng zusammengedrängt
vermengt und an die Wand gelenkt, trotz lang trainiertem Handlungsspiel
kann ich das Ziel, all das hier zu transzendieren, nur tangieren
denn auch wenn es mir gut geht, bleibt meine ständige Misere
all mein Tun konfrontiert das Argument der schiefen Ebene
versunken in den Beats im Tiefenrausch der Atmosphäre
presst es meinen Geist gelegentlich hinaus aus der Materie
die Realität wirft jedoch auch hier ihre Schatten
ist doch das reinlich Sublimierte nie dem Triebleben entwachsen
und so kompensiert mein Schaffen, was dann von Neuem verroht
man kommt trotz tiefster Überzeugungen in Erläuterungsnot
bricht das sterile Vakuum genauester Theoretisierung
schlicht zusammen, kommt es mit der Außenwelt in Berührung
so wird das eigene Handeln zum Korrektiv deiner Weltsicht
wenn das süße Gift des Triebes dich mal wieder überwältigt
alles andre sich auf nichtig und nicht so wichtig beläuft
weil das erzeugte Lustbedürfnis dir Gewissheit vortäuscht
sich seiner selbst gewahr zu werden, ist ein zweischneidiges Schwert
einerseits brauch ich das Scheitern, das mich Einsichtigkeit lehrt
andererseits zieht es runter, mal wieder zu realisieren
dass sich, was wesentlich ist, stets nur nach Belieben definiert
so viele Chancen vergeben, auch ein paar Herzen gebrochen
mich unmerklich immer mehr unter der Erde verkrochen
dem Hedonismus verfallen – Leben nach Kopf oder Zahl
spätestens mit dem Wochenende grüßt die Doppelmoral
ist dieses Glück auch nur flüchtig, man ich schätze, ich bräucht es heut
greif mit mir ringend nach diesem göttlichen Teufelszeug
doch schieb es sogleich samt den Gelüsten beiseite
denn Ernüchterung meistert nur ein nüchterner Geist
nur wer begreift, er hat verloren, was ihm die Welt bedeutet
kann sich auf neues besinnen, ohne sich selbst zu verleugnen
und so versinke ich in diesem einen wichtigen Moment
und lass dich endlich gehen, statt zu versuchen dich zu verdrängen